Das schonende Kaltrührverfahren

Wir stellen unsere Bio Naturseifen in unserer Manufaktur im traditionellen und schonenden Kaltrührverfahren her. Aber was genau bedeutet das eigentlich?

Kaltrührverfahren


"Gut Ding will Weile haben"


Zunächst muss man wissen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Naturseife herzustellen. Im Grunde aber werden immer Öle und Fette mit einer Lauge verrührt und miteinander verbunden. Dabei entsteht eine chemische Reaktion, die aus Fetten und Lauge die eigentliche Seife macht. Allerdings gibt es hier durchaus unterschiedliche Herangehensweisen.

Nehmen wir zum Beispiel das "Heißverfahren" - auch OHP (Oven Hot Process) genannt. Hierbei wird dem Seifenleim im Herstellungsprozess bis zu 100° Hitze zugeführt, damit die Verseifung schneller erfolgt und man die Seife schneller verwenden kann. Eine durchaus effektive Methode vor allem für Ungeduldige. Leider wird hierbei die Seife nicht so glatt und manchmal etwas unansehnlicher in der Struktur. Aber das OHP ist durchaus eine schnelle Möglichkeit, die produzierte Seife ohne lange Wartezeit benutzen zu können.

 

Wir haben uns hingegen für die Kaltverseifung, auch CP (Cold Process) genannt entschieden. Wie ein guter Wein oder ein guter Käse braucht eben auch eine gute Seife ihre Zeit um zu reifen. Denn bei dieser Art der Seifenherstellung werden die guten ausgewählten Öle und Fette, wie z.B. unser Bio Olivenöl oder unsere Bio Sheabutter, so schonend wie möglich bei 35 °bis 45°, je nach "Schmelzpunkt" in einem Topf eingeschmolzen und mit der Lauge auf ähnlicher Temperatur zusammengeführt. Es wird also nicht wirklich kalt verseift sondern eher handwarm. Das hierbei erzeugte Gemisch wird solange verrührt, bis eine puddingartige Masse entsteht. Dies ist der Moment, in dem wir dem entstandenen Seifenleim je nach Wunsch ätherische Bio Düfte oder Bio Blüten und Kräuter zusetzen können. Im Anschluss wird die Masse in die gewünschte Form gegeben, in unserem Fall meist in Holz-Seifenblockformen, und wird dann mit Handtüchern oder einer Decke zugedeckt. Man legt die Seife sozusagen schlafen. In den nächsten 24 Stunden entsteht unter der Decke eine chemische Reaktion, die dazu führt, dass der Seifenleim sich noch einmal weiter erwärmt. Diesen Prozess nennt man auch Gelphase. Dabei wird der Seifenleim fest und es entsteht die eigentliche Seife. Man kann nun nach 24 Stunden den festen Seifenblock in schöne, handliche Stücke schneiden oder aus den verwendeten Formen ausformen. Da die Temperaturen bei der Kaltverseifung nicht so hoch sind wie bei der HCP, braucht unsere Seife nun etwas länger um noch überschüssiges Wasser zu verlieren und in den nun noch folgenden ca. 6 Wochen zu einer milden, gutriechenden und pflegenden Naturseife zu reifen. Manche Seifen, je nach Überfettungsgrad oder Wasseranteil, benötigen auch noch ein wenig länger.

Ein weiterer Grund, weshalb wir uns für das Kaltrührverfahren entschieden haben ist, dass diese Art der Seifenherstellung deutlich weniger Energie benötigt als das Heißverfahren. Ein weiterer Pluspunkt für unsere Umwelt.

 

Letztendlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese aufwändiger produzierten Bioseifen um so besser schäumen und duften, je mehr Zeit wir Ihnen zum Reifen schenken.